Von einem Burn-out (Erschöpfungsdepression) spricht man, wenn dauerhafte berufliche oder private Belastungen zu einem längerfristigen Erschöpfungszustand führen. Burn-out ist ein Zustand des körperlichen, seelischen und geistigen „Ausgebrannt seins“.
Anders als beim Burn-out machen beim Bore-out-Syndrom eine permanente Unterforderung, Langweile und Perspektivlosigkeit auf Dauer krank. Dieses Syndrom, das von dem englischen Verb „to bore“ = „langweilen“ abgeleitet ist, stellt also sozusagen das Gegenteil des Burn-out-Syndrom dar. Das Bore-out-Syndrom tritt vor allem im Zusammenhang mit einer unbefriedigenden beruflichen Tätigkeit auf, kann aber z.B. auch Frauen treffen die in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter keine Erfüllung finden. Die Betroffenen leiden unter dem Gefühl, mehr leisten zu können als von ihnen gefordert wird. Sie sind ratlos, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen, nur die Stunden irgendwie „absitzen“ und auf den Feierabend warten oder weil ihnen jegliches Interesse in der Arbeit fehlt. Wichtig ist es zu unterscheiden, dass Menschen mit Bore-out Syndrom nicht faul sind, sondern von ihrem Umfeld „faul gemacht“ werden. Für sie stellt die Tatsache, arbeiten zu wollen aber nicht zu dürfen oder sich mit sinnlosen Dingen beschäftigen zu müssen, eine schwere Belastung dar, die zu zahlreichen seelischen und körperlichen Belastungen führt.
Die Wissenschaftler unterscheiden zwei Formen von Stress: den negativen „Distress“, der uns aus der Balance bringt und unser körperliches, geistiges und seelisches Wohl gefährdet und den gesunden, leistungsfördernden „Eustress“. Bei Stress - der grundsätzlich positiv ist, solange er nicht dauerhaft und ausweglos erscheint – reagiert unser Stammhirn wie das unserer steinzeitlichen Vorfahren mit Angriff oder Flucht. Wir können in der heutigen Zeit, nicht wie einst reagieren und beispielsweise aus einem Meeting einfach flüchten. Daher brauchen wir Bewältigungsstrategien für stressbeladene Situationen. Denn dauerhafter Stress bleibt häufig nicht ohne Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit und kann bis zur Erschöpfungsdepression (Burnout) führen.
Die Work-Life-Balance ist eine Möglichkeit Beruf und Familie, Job und Freizeit, Belastung und Entspannung im Alltag gleichberechtigt als Basis eines gesunden und glücklichen Lebens zu verankern. Ziel der sogenannten Work Life Balance ist es: die negativen Faktoren unseres Alltages mit positiven Aspekten auszubalancieren. Dabei geht es nicht darum, den Stress gänzlich zu eliminieren, sondern vielmehr darum - nach stressigen Phasen im Alltag eine Entspannungs- und Erholungsphase bewusst zu genießen - um so gesundes Gleichgewicht aus negativen und positiven Alltagseinflüssen zu ermöglichen.
Gemeinsam werden Lösungsschritte im Sinne einer verbesserten Work-Life-Balance erarbeitet. Ziele und Prioritäten reflektiert und Rahmenbedingungen neu gestaltet. Der Erschöpfung vorbeugen durch:
Mobbing am Arbeitsplatz durch Vorgesetzte oder Kollegen, in Schulen und anderen Institutionen, ist eine häufige Ursache für einen Burnout. Mobbingprobleme können aber auch die Folge eines krisenhaften Ausbrennens sein, da ein Burnout häufig die kommunikativen Kompetenzen, das Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zur Konfliktbewältigung beeinträchtigt.
Mobbing und seine Folgen Mobbing kann zu schwersten Beeinträchtigungen der Lebens- und Arbeitsqualität führen. Zudem sind sowohl betriebswirtschaftliche als auch volkswirtschaftliche Aspekte, die einen erheblichen Schaden für die Allgemeinheit verursachen.
Physische Folgeerscheinungen (einige Beispiele)
Magenschmerzen, Übelkeit, Schweißausbrüche, Ein- und Durchschlafstörungen, Herz-/ Kreislaufprobleme
Psychische Folgeerscheinungen (einige Beispiele)
Konzentrationsprobleme, Niedergeschlagenheit, Energielosigkeit, Gefühle der Verzweiflung, gereizte, aggressive Stimmung, Burn-out, Depression, Panikattacken, Selbstzweifel
Soziale Folgeerscheinungen (einige Beispiele)
Rückzug aus Freundeskreis und Familie, starke Belastung aller Familienmitglieder, zerbrechen von Beziehungen, Trennungen, Scheidungen
Betriebliche Auswirkungen (einige Beispiele)
Sinkende Produktivität, schlechtes Betriebsklima, erhöhte Krankenstände, Mitarbeiterdemotivation, Kosten durch notwendig werdende Neueinstellungen
Volkswirtschaftliche Auswirkungen (einige Beispiele)
Belastungen des Sozialsystems durch unter Umständen lang anhaltende Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Belastungen des Gesundheitssystems durch vermehrte Krankenstände, Arztbesuche, Spitalsaufenthalte, Frühpensionen
Straining (von engl. to strain »ziehen, dehnen, belasten, anstrengen, spannen, pressen, beanspruchen«) bezeichnet in der Arbeits- und Organisationsforschung und Gesundheitspsychologie eine Form der Diskriminierung und des Mobbing am Arbeitsplatz, bei der eine bewusste Belastungssituation vorsätzlich herbeigeführt wird, unter der das Opfer psychisch und/oder physisch erkrankt und unter dem aufgebauten Druck zusammenbricht. Erstmals 2004 vom deutschen Arbeitspsychologen Harald EGE in Italien angewandt und definiert und dort in Arbeitsgerichtsprozessen in Form von Gutachten eingesetzt. Während Mobbing definitionsgemäß wiederholt stattfindet, reicht beim Straining eine einmalige Degradierung die permanent auf das Opfer wirkt. Straining geeignete Handlungen gehen naturgemäß überwiegend von Vorgesetztenseite aus und können unter anderem Folgendes umfassen:
All diese Dinge erfolgen gezielt, ohne dass der Rest der Belegschaft von den gleichen Maßnahmen betroffen ist. Es handelt sich also auch um Ungleichbehandlung und Diskriminierung.
Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Mobbing und Straining, liegt in der Prävention/Beratung. In vielen Fällen ist Unterstützung von außen sinnvoll um die Situation möglichst gut zu bewältigen bzw. konstruktive Strategien und Möglichkeiten zu erarbeiten. Priorität ist es – durch verschiedene Interventionen - wieder eine gute Lebens- und Arbeitsqualität zu erreichen